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Bengalkatze – eine Hauskatze in Leoparden-Optik ▷ Katzenrasse

Bengalkatze

Bengalkatze (Foto: PHOTOCREO Michal Bednarek | Bigstock)

Was ist die Bengalkatze?

Die Bengalkatze ist eine anerkannte Katzenrasse, die aus einer Kreuzung zwischen einer Wildkatze (der Leopardenkatze) und einer Hauskatze entstanden ist. Sie ist damit ein Hybrid.

Lesezeit: 6 Minuten

Bengalkatze Steckbrief

Rasseporträt Bengalkatze
SynonymeBengal, Bengal Cat (engl.), Leopardette (veraltet deutsch)
UrsprungUSA
GewichtKatze 3-4 Kilogramm
Kater 5-7 Kilogramm
Fellkurz
ZeichnungLeoparden-Muster, getupft oder marmoriert
Farbenbraun, grau, beige, gold, gelb, hellgrau
Augenoval, leicht abgeschrägt
Charakterintelligent, sportlich, zärtlich, verspielt, anhänglich
Preis1.000 - 1.500 Euro

Ursprung der Bengalkatze

Die Bengalkatze entstand aus einem Zuchtversuch mit einer europäischen Kurzhaarkatze mit Tabby-Zeichnung und einer asiatischen Leopardenkatze. Die neu entstandene Rasse erfreute sich schnell großer Beliebtheit und führte dazu, dass die Tiere in den 60er Jahren extrem teuer und fast ausschließlich in den USA haben waren.

Die Leopardenkatze, die den Ausgangspunkt der Kreuzung stellte, ist eine in Asien lebende Wildkatze. Sie ist etwa so groß wie eine Hauskatze und gehört zu den gefährdeten Arten.1 Die Bengalkatze gehört damit zu den Hybriden – ist also eine Kreuzung aus zwei Arten.

Bilder der Bengalkatze

Charakter der Bengalkatze

Auch wenn der Charakter relativ junger Katzenrassen schwer zu fassen ist und von Tier zu Tier erheblich variiert, lässt sich doch sagen, dass Bengalkatzen überdurchschnittlich intelligent und spielfreudig sind.

Entgegen ihres wilden Ursprungs sind sie äußerst zärtliche Begleiter, die gutmütig und liebevoll mit ihren Besitzern und deren Familien umgehen. Sie haben bis ins hohe Alter große Freude am Spiel.

Bengalkatzen gehören zu den Rassen, die gerne über Laute kommunizieren. Schnurren, Miauen und sogar amüsantes „Schnattern“ gehören zum Repertoire.

Eigenschaften

  • gutmütig
  • anhänglich
  • zärtlich
  • spielfreudig
  • intelligent
  • kommunikativ
  • kindertauglich
  • lebhaft
  • selbstbewusst

Haltung der Bengalkatze

Bengalkatzen lieben es zu spielen

Bengalkatzen lieben es zu spielen (Foto: Propic.se | Bigstock)

Fellpflege: Die Bengalkatze kann ihr kurzes Fell sehr gut allein pflegen. Bürsten – wie bei vielen Langhaarkatzen – ist eigentlich nicht erforderlich. Dennoch mögen es die meisten Vertreter der Rasse, weil es die Bindung zum Besitzer stärkt und als Zuneigungsbekundung verstanden wird.

Katzensport: Die Bengalkatze ist grundsätzlich nichts für Katzenfreunde, die es eher ruhig und behäbig schätzen. Die Bengal ist aktiv, sportlich und lernwillig. Wer eine Katze als Couchdeko sucht, ist bei der Rasse nicht richtig aufgehoben und Konflikte, bei denen beide Seiten leiden, sind vorprogrammiert.

Spiele: Wer sich jedoch mit seiner Katze ausgiebig beschäftigen will, bekommt mit der Bengal einen fellnasigen Partner, der idealer nicht sein könnte. Egal, ob Klickerspiele, wildes Jagen, Herausforderungen an Geschicklichkeit und Intelligenz – die Bengal lässt sich zu den meisten Beschäftigungen motivieren.

Einzel- und Wohnungshaltung: Idealerweise bekommt die Bengal einen Spielpartner in Katzengestalt. Die Rasse ist nur bedingt zur Einzelhaltung geeignet. Wer eine Bengal allein hält, wird ihr nicht gerecht. Eine Ausnahme sind Besitzer, die den ganzen Tag zuhause sind und die Katze aktiv fordern.

Freigang: Zur Frage, ob die Bengal eher eine Freigängerin oder eine Wohnungskatze ist, gibt es unterschiedliche Einschätzungen. Die Einen wollen ihr – aufgrund ihrer wilden Abstammung – möglichst viel Freiheit geben. Die Andere erinnern daran, dass eben diese wilde Abstammung dafür sorgt, dass die Katzen ein sehr großes Revier beanspruchen, was für Ärger mit den Nachbarn sorgt. Und dass Bengalkatzen aufgrund ihres hohen Preise gerne entführt werden.

Anhänglichkeit: Die Anhänglichkeit der Bengalkatzen kann für Besitzer, die zurückhaltende Katzen gewohnt sind auch zum Problem werden. Bengals sind keine „Nebenbeikatzen“, die morgen und abends mal vorbeischauen, Köpfchen geben und dann wieder abdampfen. Manche Exemplare folgen ihrem Besitzer auf Schritt und Tritt.

Preis einer Bengalkatze

Bengalkatzen Baby

Die begehrten Bengalkatzen haben ihren Preis (Foto: Smile19 | Bigstock)

Die Züchter rufen üblicherweise 1.000 – 1.500 Euro für eine Bengalkatze auf. Katzen mit kleinen Zuchtfehlern – etwa bei der Fellzeichnung – gibt es schon für 600 – 800 Euro. Die schönsten Exemplare wechseln für fünfstellige Euro-Beträge den Besitzer.

Kauf einer Bengalkatze

Eine Bengalkatze sollte nur bei einem auf die Rasse spezialisierten Züchter gekauft werden. Wichtig, ist dass die Katzen entwurmt und gimpft wurden. Gute Züchter lassen ihre Zuchttiere regelmäßig per Ultraschall untersuchen, um die Weitergabe der erblichen Herzmuskelentzündung (HCM) zu verhindern.

Wichtig ist auch das Umfeld, in dem die Katzen groß werden. Die ersten Wochen der Sozialisierung sind extrem wichtig. Nur, wenn der Züchter sich Zeit nimmt, die Kitten liebevoll an Menschen zu gewöhnen, wird man später eine pflegeleichte Katze ohne Verhaltensauffälligkeiten haben.

Eine Bengalkatze als zweite Katze?

Eine Bengalkatze als zweite Katze kommt im Grunde nur dann in Frage, wenn die Katze, die bereits im Haushalt lebt, bereit ist, sich unterzuordnen. Bengalkatzen sind selbstbewusst und dominant. Die „zweite Geige“ zu spielen, kommt für sie nicht infrage. Ein Zusammenleben ist am einfachsten, wenn man bereits eine eher ruhige und entspannte Katze hat. Unter den Rassekatzen sind bspw. die Main Coon und die Persekatze für diese Verhaltszüge bekannt.

Aussehen, Fell und Körperbau der Bengalkatze

Das wichtigste Merkmal der Bengalkatze ist ihr sehr weiches, wildkatzenhaftes Fell. Die Zeichnung reicht von klassisch getupft bis marmoriert. Klassische Tiger- oder Tabby-Musterungen gehören nicht zu den Zuchtzielen. Die ideale Bengalkatze sieht aus wie ein kleiner Leopard.

Farbvarianten

Farblich gibt es mehrere Farianten aus dem Spektrum um die Farben beige, braun und grau. Hellgraue Bengalkatzen werden Snow-Bengal genannt.

Augen

Die Augen der klassischen Bengalkatze variieren zwischen Grün- und hellen Brauntönen. Die Snow-Bengal hat blaue oder blau-grüne Augen. Die Augen sind groß, oval und sind nur leicht schräg gestellt.

Fakten über die Bengalkatze

Bengalkatze schmust

Bengalkatzen sind verschmust, anhänglich und zärtlich (Foto: PHOTOCREO Michal Bednarek | Bigstock)

Wasser: Bengalkatzen mögen – wie bspw. auch die Siamkatze – Wasser. Viele Bengals gehen mit ihren Besitzern sogar duschen oder baden.
Rasse: Die Bengalkatze ist von allen großen Zuchtverbänden – außer der CFA – als Katzenrasse anerkannt.2
Fell: Bengalkatzen kommen zwar schon mit den typischen Fellflecken zur Welt. In den ersten 3 bis 4 Monaten wird das Leoparden-Muster aber vom rauen Deckfell versteckt.


Medizinjournalist


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Quellen

Leopardenkatze auf der roten Liste: Ross, J., Brodie, J., Cheyne, S., Hearn, A., Izawa, M., Loken, B., Lynam, A., McCarthy, J., Mukherjee, S., Phan, C., Rasphone, A. & Wilting, A. 2015. Prionailurus bengalensis. The IUCN Red List of Threatened Species 2015: e.T18146A50661611. http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2015-4.RLTS.T18146A50661611.en. Downloaded on 12 November 2019.
Rassestandards der Zuchtverbände: FIFE (PDF), TICA, WCF, GCCF, WACC
13.09.2020 Kommentieren?
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